Hier kommen kleine Texte hin, die ich nur mal so hingekritzelt habe, die mir aber gut gefallen.
Eure Rose
Wanderung und Wind
Wir gehen einen langen Weg entlang, einen nie endenden Weg voller kleiner Steinchen. Es ist sehr anstrengend, denn wir gehen zu einer Burg, auf der es einen Goldschatz gibt, und Ritter haben ihre Burgen auf Bergen gebaut, damit niemand sie angreifen kann. Aber noch kann man die Burg nicht sehen, denn alles ist voller Bäume, in deren Blättern der Wind spielt. Der Wind ist heute wirklich abenteuerlustig. Er bringt mir den Duft der Bäume und spielt mit meinen Haaren. Ich bin froh, dass der Wind da ist, denn sonst wäre es noch wärmer, als es ohnehin schon ist. Er braust noch einmal um mich herum und weht dann weiter seinen geheimen Weg entlang. Vielleicht kannte er schon den Ritter der Burg und vielleicht bringt der endlose Weg ihn irgendwann zurück zu mir…
Mondschein
Siehst du die Schatten liegen, unter'm Septembermond?
Graue Katzen verstecken ihre missverstandenen Geheimnisse vor der Sonne.
Ich sehe ihnen zu und warte auf dich, unter'm Septembermond.
Mädchentränen fließen die Straßen hinab, ich will sie stoppen und kann es nicht.
Ich sehe ihnen zu und warte auf dich unter'm Oktobermond.
Siehst du die Kinder spielen, schmeckst du der Ernte Glück, hörst du die Blätter fallen, riechst du den Wind?
Spürst du die Kinder frieren, unter'm Novembermond?
Ich sitze hier, tränennass und warte auf dich, doch du siehst mich nicht!
Spürst du mich mit den Schatten verfliegen, unter'm Dezembermond?
Die Sonne
Die Sonne versinkt im blutenden Meer,
versinkt, verbrennt, verschwindet.
Ich sehe ihr nach und bin allein. Immer allein.
Versunken, verbrannt, verschwunden.
Führen und Geführt werden - ein Projekt im Religionsunterricht
Verantwortung - Ich passe auf.
Achtung, es geht die Treppe rauf!
Was, wenn doch etwas geschieht?
Vertrauen - Du passt auf.
Heute nehm' ich das Risiko in kauf...
So ist es, wenn man nichts sieht.
mein weg ist dir unbekannt
doch du folgst mir
in fremde gewässer
dein weg ist noch unbenannt
ich geh' ihn mit dir
denn gemeinsam ist es besser
Tropfen
Sie tropfen. Worte aus dem Wasserhahn.Tropfen, treiben dann sinn-; bedeutungs-; schwerelos in meiner Kaffeetasse. Treiben, und können doch die Zeit nicht soweit treiben, dass sie meine Wunden heilt. Treiben, und werden niemals meinen Schmerz vertreiben. Treiben nur und tragen nichts, können meine Last nicht tragen, können sie nicht einmal erleichtern.
Sie tropfen, sie fallen, sie stürzen auf mich ein. Wie Kometen.Mein Armageddon. Mein eigener Klimawandel, mein privates Artensterben, mein ganz persönliches 2012.
Sie tropfen, sie treiben, sie flüstern süße Lügen in mein Ohr. Sie wollen mir Wasser aus dem Jungbrunnen servieren. In Atlantis, im heiligen Gral, auf dem Silbertablett – nein, auf einem Tablett aus purem Gold! Doch was soll ich denn damit? Ich darf erst seit ein paar Monaten Auto fahren. Was soll ich mit dem Jugendwasser, wenn es mich doch in die andere Richtung zieht? Nach vorn, in die Zukunft, weg von den Worten, hin zu dir. Was soll ich mit Worten, die mir schon längst nichts mehr zu sagen haben? Verwelkt, blutleer, schal und bitter tropfen sie, brennen in meinen Ohren und verdampfen dann. Worte, wie Regentropfen im Vulkan.
Sie tropfen. Stunde um Stunde tropfen sie. Der Eimer ist voll.